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Die Tibetpolitik der Volksrepublik China - ein Völkermord?

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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: "Ethnische Säuberungen" und Genozidpolitik im 20. Jahrhundert, 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens seit den 1980er Jahren ist „Tibet“ im europäischen und deutschen Raum auch ein Begriff von politischer Bedeutung.
Die chinesische Herrschaft über die Region Tibet ist ein beständiger Streitpunkt, auch im internationalen Rahmen.
Menschenrechtsorganisationen wie amnesty international oder Human Rights Watch nehmen die Tibetproblematik in ihre Agenden auf, während die tibetische Exilregierung unter der Führung des 14. Dalai Lama international agiert, um das Thema Tibet in möglichst vielen Tagesordnungen gesellschaftlicher, politischer, ökologischer und kultureller Art auftauchen zu lassen.
Durch die Zusammenarbeit zahlreicher privater Bürgerinitiativen und Kulturvereine, unterstützt von engagierten Politikern und Politikerinnen aus dem linksliberalen und alternativen Spektrum wird der Slogan „Free Tibet!“ zu einem Sinnbild des Kampfes gegen eine Unterdrückungspolitik der VR China.
Bereits seit den frühen 1960er Jahren wurde der Begriff Völkermord von der tibetischen Exilregierung benutzt. Spätestens jedoch seit der Dalai Lama in einem Interview vom „kulturellen Völkermord in Tibet“ gesprochen hat, wird diese Formel häufig aufgegriffen.
Was passiert nun zwischen Tibet und der VR China?
Sind die Tibeter ein unterdrücktes Volk um dessen Verschwinden aufgrund rücksichtsloser und zielgerichteter chinesischer Repressionen gebangt werden muß oder kommt der Vorwurf des Völkermordes der tibetischen Exilregierung und ihrer internationalen Lobby gerade Recht, um politischen Druck auszuüben und so ihren Führungsanspruch über Tibet zu untermauern?
Um zwischen diesen extremen Standpunkten vermitteln zu können, muß der Vorwurf des Völkermordes in Richtung der VR China untersucht und auf seine Stichhaltigkeit hin überprüft werden.
Diese Arbeit zeigt an drei Beispielen chinesischer Politik, ihrer Umsetzung und der Folgen für Tibet, inwieweit eine Aussage über den chinesischen Völkermord an den Tibetern haltbar ist.
Zunächst ist eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Begriff Völkermord und dessen Verwendung notwendig, um den Maßstab für die erwähnte Prüfung festzulegen und den definitorischen Rahmen dieser Arbeit klarzustellen.
Diese kritische Auseinandersetzung will einen Beitrag leisten zum überdachten Umgang mit einem so machtvollen wie unklaren Begriff wie Völkermord, um dessen Instrumentalisierung, genauso wie dessen argumentativem Verschleiß entgegenzuwirken.

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